Augenarzt Seelscheid Dr. Norbert Gabriel

VORSORGE

Amblyopievorsorge
Früherkennung einer Sehschwäche im Kindesalter
 

Liebe Eltern,

die Augen Ihrer Kinder sind unser Anliegen. Statistisch gesehen findet sich bei jedem 20. von uns eine einseitige Sehschwäche, also gar nicht so selten. Bei frühzeitiger Entdeckung im Kindesalter können weit über 90 % dieser Sehschwächen erfolgreich behandelt werden. Wird eine Sehschwäche erst jenseits des sechsten Lebensjahres erkannt, ist eine Therapie nur noch eingeschränkt erfolg-versprechend, jenseits des zehnten Lebensjahres fast aussichtslos.
Augenärzte können jedoch schon im ersten Lebensjahr der Kinder mit objektiven Untersuchungen feststellen, ob ein Kind mit großer Wahrscheinlichkeit gut sehen kann oder ob es eine Anlage zur Sehschwäche (Amblyopie) hat, selbst wenn noch keine Sehschärfen-Testung wie z.B. beim Kinderarzt  möglich ist. Augen- und Kinderärzte empfehlen deswegen eine augenärztliche Untersuchung schon vor der vom Gesetzgeber empfohlenen U7a.
Je früher eine Amblyopie erkannt wird, desto leichter und schneller ist sie behandelbar!
 

Wann sollte der  Augenarzt das erste mal Ihr Kind untersuchen?

Wenn kein besonderer Grund vorliegt, sollte die erste Untersuchung beim Augenarzt spätestens zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr erfolgen.
 

Was ist eine Amblyopie?

Es handelt sich um eine Funktionsstörung in Form einer Sehschärfenminderung von Augen, die als Organ gesund sind. Sie tritt meist einseitig bei Augenpaaren auf, von denen ein Auge einen optischen Fehler (Kurz-, Weit- oder Stabsichtigkeit) aufweist oder seltener beidseitig, wenn in beiden Augen der Fehler sehr stark ist. Sehr häufig findet sich eine Amblyopie beim Schielen (in ca. 70 % der Fälle), wenn immer nur ein Auge von der Geradeaus-Richtung abweicht und es am scharfen Sehen nicht teilnimmt.
Je früher eine Amblyopie erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Bei rechtzeitiger Therapie kann in über 90 % der Amblyopien die Sehschärfe normalisiert werden.
 

Was kann der Augenarzt bei Kindern untersuchen?

Er prüft die Sehschärfe, wenn dies schon möglich ist, untersucht, ob ein Schielen vorliegt und wie gut die Augen zusammenarbeiten (Stereosehen). Der Augenarzt kann schon in einem Alter, bevor eine Sehschärfenprüfung möglich ist, feststellen, ob eine einseitige oder beidseitige Sehschwäche (Amblyopie)  vermutet werden muss. Einige optische Fehler lassen sich schon bei enger Pupille entdecken, je nach Befund ist jedoch die Messung des optischen Brechungszustandes der Augen (Objektive Refraktometrie) mit erweiterten Pupillen nötig. Dazu wird eine  Untersuchung nach Tropfengabe, die nur vom Augenarzt durchgeführt werden kann, vorgenommen. Dabei untersucht er auch alle Augenabschnitte genau auf Erkrankungen oder Fehlbildungen, die eine normale Sehschärfenentwicklung verhindern.
 

Warum reichen die Vorsorgeuntersuchungen beim
Arzt für Kinder- und Jugendmedizin nicht aus?

Als unabdingbare Untersuchungsinhalte für eine Amblyopien aufdeckende Vorsorgeuntersuchung fehlen die Refraktionsbestimmung in Miosis und/oder Cycloplegie sowie eine morphologische Untersuchung. Diese Untersuchungen können nur durch den Augenarzt durchgeführt werden.
Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt sind im System der gesetzlichen Krankenkassen aber nicht vorgesehen.
Leider gibt es im Kleinkindalter keine eindeutigen Merkmale, die darauf hinweisen, dass eine Sehschwäche, aufgrund  welcher Ursache auch immer, vorliegt. Es ist daher allen Eltern dringend zu empfehlen, nicht nur die angebotenen Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt in Anspruch zu nehmen, sonder Ihr Kind, auch wenn es unauffällig erscheint, bereits vor der U7a beim Augenarzt untersuchen zu lassen.

Glaukom

Der Grüne Star (Glaukom) ist eine Erkrankung der Augen, die rund 2,4 % der Gesamtbevölkerung ab dem 40. Lebensjahr befällt und deren Häufigkeit auf über 7% im höheren Alter steigt. Rund 800.000 Glaukom-Patienten gibt es in Deutschland, bei etwa 3 Millionen liegt eine Vorstufe dieser Erkrankung vor.


Was ist ein Glaukom?

Es handelt sich um einen langsam fortschreitenden Sehnervenschwund mit Verfall des Gesichtsfeldes, oft - aber bei weitem nicht immer - verbunden mit einer krankhaften Erhöhung des Augeninnendruckes. Der Glaukom-Kranke bemerkt die schleichende Einschränkung des Sehvermögens meist erst dann, wenn es (fast) zu spät ist. Eine rechtzeitige, das heißt so früh wie möglich einsetzende Behandlung kann einen irreparablen Schaden verhindern.


Was bedeutet Glaukom-Vorsorge? Was können Sie davon erwarten?

Der Augenarzt nimmt eine gezielte Untersuchung der Sehnerven vor und bewertet sie zusammen mit den Ergebnissen der Augeninnendruckmessung.


Dann kann er Ihnen eine der folgenden Auskünfte geben:

Ihre Augen sind nicht am Glaukom erkrankt. Die nächste Glaukomvorsorge sollte in 3 Jahren wiederholt werden. Sind Sie älter als 65, sollte alle 1 – 2 Jahre kontrolliert werden.

Ihre Augen sind wahrscheinlich gesund. Zur Sicherheit sind jedoch weiterführende diagnostische Maßnahmen oder auch kurzfristige Kontrollen angezeigt.

Ein bisher unentdecktes Glaukom bzw. eine Frühform davon muss behandelt werden. Dies geschieht in der Regel medikamentös.

Makuladegeneration

Die Makuladegeneration  ist eine Erkrankung der zentralen Netzhaut, wobei die Stelle des schärfsten Sehens (gelber Fleck oder Makula genannt) letztlich zerstört wird.

Die Veränderungen an der Netzhaut treten meist im höheren Lebensalter auf, sie wird deshalb auch  AMD (Altersbedingte Makula Degeneration genannt)


Es gibt zwei verschiedene Formen der AMD

1. Sogenannte trockene Form der AMD, die sich durch einen schleichenden Verlauf auszeichnet, wobei aber die Betroffenen lange Zeit keinerlei subjektive Beschwerden haben.

2. Sogenannte feuchte  Form der AMD, die sehr schnell zu einer drastischen Sehverschlechterung führt.

Zur Erkennung von zentralen Netzhautveränderungen wird die Pupille weitgetropft und mit einer Lupe die Netzhaut untersucht. Dabei lassen sich frühzeitig Veränderungen der Makula erkennen.

Kurzsichtigkeit (Myopie)

Bei einer Kurzsichtigkeit (Myopie) von über 3 Dioptrien besteht  statistisch ein höheres Risiko für das Auftreten einer Netzhautablösung.
Schon lange vor der eigentlichen Netzhautablösung (Ablatio retinae) treten bei einem Teil der Betroffenen Veränderungen in der äußeren Netzhaut (Ablatio-Vorstufen) auf: Das geschieht in erhöhtem Ausmaß bei Kurzsichtigen. Diese Veränderungen können vom Augenarzt frühzeitig erkannt und nötigenfalls vorsorglich behandelt werden. Oft  genügt dann eine ambulante Laserbehandlung, um die spätere gefährliche Netzhautablösung und damit den Verlust des Sehens abzuwenden.
Diese Ablatio-Vorstufen in der äußeren Netzhaut lassen sich in der Regel nur bei sehr weiter Pupille erkennen. Dazu werden Ihnen durch Augentropfen die Pupillen erweitert. Dieser Vorgang benötigt mindestens ca. 20-30 Minuten. Hinterher sind Sie für etwa 3-4 Stunden vermehrt geblendet und sehen eventuell vorübergehend unscharf, so dass Sie nicht selbst mit Ihrem Auto nach Hause fahren können.

Diabetische Netzhauterkrankung

Bei Diabetikern kommt es, insbesondere wenn der Blutzucker deutliche Schwankungen aufweist oder schlecht einzustellen ist, im Verlauf der Erkrankung zu Durchblu-tungsstörungen der Netzhaut.

Anfangs kommt es zu Blutungen in die Netzhaut, die jedoch nur der Augenarzt bei sorgfältiger Untersuchung der Netzhaut sehen kann, dann werden ganze  Areale der Netzhaut  nicht mehr durchblutet und die Netzhaut versucht, diese Minderdurchblu-tung durch das Einwachsen von Gefäßen zu „reparieren“.
Diese abnormen Gefäße haben die Tendenz, sehr leicht zu bluten, so dass innerhalb von Sekunden das ganze Auge vollbluten kann und das Sehvermögen drastisch nachlässt bis zum Erkennen nur noch von Hell und Dunkel.

Dieses gilt es, unter allen Umständen zu verhindern.
 

Daher gilt für alle Diabetiker:

 Die wichtigste Maßnahme ist die optimale Einstellung des Blutzuckers
 Zur Früherkennung deshalb regelmäßig zum Augenarzt zur Untersuchung der
   Netzhaut gehen (ca. einmal jährlich!!)
.

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